mardi 20 décembre 2011

Politik und Journalismus 2.0

In diesem Mikroartikel werde ich den Begriff Politik 2.0 erläutern. Zuerst soll der genannte Begriff definiert und anschließend Beispiele aus der Praxis vorgestellt werden.

Im Rahmen des Kurses “Web 2.0 und die Gesellschaft” wurde am 06.12.2011 ein Seminar zum Thema „Politik und Journalismus 2.0“ angeboten. In diesem Artikel geht es aber ausschließlich um Politik 2.0.

Es ist allgemein bekannt, dass die Politik eine lange geschichtliche Tradition besitzt. Sie entwickelte im Laufe mehrerer tausend Jahre, wobei kein Ende absehbar ist. Wir haben in einem früheren Artikel bereits gesehen, dass Wissensmanagement 2.0 eine Erweiterung von bereits bestehenden Formen des Wissensmanagements ist. Auf den ersten Blick könnte man glauben, dass es bei der Politik nicht der Fall ist. Politik 2.0 erweitert scheinbar nicht die Formen der Politik (wie zum Beispiel Wahl-Prozesse, bereits bestehende Institutionen wie Ministerien usw.), sondern stellt lediglich einen neuen Kommunikationskanal dar. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass Web 2.0 die Politik sehr stark ändern wird.

Für eine Politik 2.0 werden Plattformen wie Twitter, Facebook, Blogs usw. genutzt, um intensiver mit den Bürgern zu kommunizieren. Es wird insofern viel mehr gesagt als früher, aber auch viel mehr gefragt. Man kann heutzutage direkt in der Öffentlichkeit (zum Beispiel Dank Twitter) sich einmischen, indem man Kommentare postet. Vielleicht werden sie beantwortet und damit multipliziert, vielleicht auch nicht.

Gerade diese Mitmach-Effekte waren in der früheren Politik unmöglich, gerade undenkbar. Einmal von der Wahl abgesehen, konnten sich die Bürger weniger (einfach) beteiligen. Sicher gab es auch damals schon Mittel und Wege sich zu engagieren. Wenn man Politik aber nicht als beruflich betreiben wollte, kostete dies viel Zeit.

Aber nicht nur diese Mitmach-Möglichkeiten, welche in der klassischen Politik schwierig umzusetzen sind, werden durch eine Politik 2.0 erleichtert. Dank Web 2.0-Tools kann man auch leichter Ideen verbreiten, die von den klassischen Medien nicht aufgegriffen werden. Dies spielt insbesondere in Diktaturen eine Rolle, wo die Regierung eine große Macht auf die Medien ausübt, so zuletzt gesehen während des arabischen Frühlings.

Politik 2.0 ist zudem um einiges transparenter. Ein Beweis dafür sind die Open-Data-Websites, die sich seit mehreren Jahren ausbreiten. Open-Data-Websites werden von Regierungen betrieben. Sie stellen Dokumente, wie Berichte, Statistiken oder Fakten über das Land allen öffentlich im Internet zur Verfügung. Solche Berichte wurden früher oftmals geheim gehalten und wurden selten veröffentlicht. Nun die frei lesbaren Dokumente werden am meisten von Journalisten benutzt, um über sichere Quelle zu verfügen.

Open-Data wird auch von Datenjournalisten benutzt, um Daten zu sammeln und aufzubereiten. Datenjournalismus ist eine neue Form des Journalismus, bei der man auf bereits bestehende Datenbank zurückgreift. Dank Techniken wie Data-Mining und Daten-Analyse werden Informationen, die normalerweise unentdeckt bleiben würden, aus der Datenmasse gefiltert.

Opendata

Das Open-Data-Prinzip ist aber noch nicht in jedem Land realisiert. Die erste Website wurde im Jahre 2009 von den USA geöffnet (www.data.gov). Seitdem haben beispielweise Großbritannien (September 2009), Australien (März 2011), Kanada (März 2011), Italien (Oktober 2011), Frankreich (Dezember 2011) auch eine Open-Data-Website online gestellt. Deutschland besitzt derzeit noch keine Open-Data-Website.

Man darf aber nicht vergessen, dass die Websites von den Regierungen betrieben werden. Sie sind also nicht mit Wikileaks vergleichbar. Natürlich wählt die Regierung aus, welche Dokumente veröffentlich werden. Es stellt sich demnach die Frage, ob man überhaupt von einer richtigen Transparenz sprechen kann.

samedi 10 décembre 2011

Wissenschaft 2.0

In diesem Mikroartikel werde ich den Begriff Wissenschaft 2.0 erläutern. Zunächst soll der Begriff definiert werden, um danach ein Beispiel aus der Praxis genauer zu betrachten.

Im Rahmen des Kurses “Web 2.0 und die Gesellschaft” wurde am 22.November 2011 ein Seminar zum Thema „Wissenschaft 2.0“ abgehalten.

Die klassische Wissenschaft ist eine sehr anspruchsvolles System. Für den Wissenschaftsbetrieb sind bestimmte Anforderungen notwendig, die auf den ersten Blick kaum zum Web, und noch weniger zum Web 2.0, passen. Hier einige Beispiele:
  • Als „gültige“ Quelle ist das Web schlecht angesehen. Wenn Literaturnachweise aus dem Web 2.0 kommen, besitzen diese nur eine begrenzte Gültigkeit, weil sich Websites ändern oder weil der Autor nicht erkennbar ist wie zum Beispiel bei Wikipedia.Es stellt sich deshalb die Frage, ob Wikipedia überhaupt unter die Kategorie Wissenschaft 2.0 fällt.
  • Ein besonderes Merkmal des Web 2.0 ist, dass es sich ständig in der Beta Version befindet. Die Charakteristik hat keinen direkten Einfluss auf die wissenschaftliche Arbeit. Man könnte aber sich fragen, inwiefern dieser Umstand zur Philosophie der Wissenschaft passt. Ziel der letzteren ist es, feste Definitionen oder Regeln zu finden, die möglichst langfristig gültig und damit wahr sind.

Web 2.0-Tools haben aber unbestreitbare Vorteile, die den Wissenschaftsbetrieb erleichtern. Zum Beispiel folgende:
  • Web 2.0 ist read- bzw. write-orientiert, das heißt, dass jeder mitmachen darf. Es hilft bei der Erstellung wissenschaftlicher Paper und/ oder Artikel.
  • Ein Prinzip von Web 2.0 ist seine kollektive Intelligenz, was auch ein Prinzip der klassischen Wissenschaft ist. Die Arbeit eines Forschers basiert immer auf der anderer Forscher.
  • Web 2.0 Plattform wie zum Beispiel Soziale Netzwerke unterstützen den Austausch zwischen den Menschen. Natürlich erleichtert es auch den Austausch von Wissen, worauf es in der Wissenschaft ankommt.
  • Zwar geht es im Web 2.0 um Daten und in der Wissenschaft um Wissen, aber das Wissen ist ohne seine Fixierung in Form von Daten nicht rezipierbar.

Er wird deutlich, dass die Wissenschaft zwar nicht in allen ihren Merkmalen zum Web 2.0 passt, dass aber die zwei Bereiche trotzdem gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Damit die klassische Wissenschaft von den Vorteilen des Web 2.0 profitieren kann, sollten beide Gebiete sich immer weiter aneinander anpassen, eine wünschenswerte Entwicklung, auf die sich der Begriff Wissenschaft 2.0 bezieht. Meiner Meinung nach wird die Wissenschaft 2.0 nie die klassische Wissenschaft ersetzen, aber zumindest verbessern.

Genau das ist auch das Ziel, welches die Plattform Scribd verfolgt. Die Website Scribd existiert bereits seit 2007. Seitdem hat sich die Firma ständig vergrößert. Sie hat bereits mehrere Millionen Dollar Investitionen erhalten und viele Start-up-Preise für ihre Arbeit gewonnen.

Logo von Scribd

Diese Website erleichtert die Verteilung von Dokumenten, das heißt die registrierten Nutzer können dort Dokumente hochladen und auch veröffentlichen. Es ist zudem wie bei Twitter möglich, anderen Nutzern zu folgen. Wenn andere User beispielsweise neue Inhalte veröffentlichen, wird man über Scribd schnell darüber informiert. Letztlich kann man mit Scribd sogar Geld verdienen, indem man seine Skripte, Dokumente oder Artikel verkauft oder sich über Werbung finanziert.

Scribd löst für Wissenschaftler und Studenten ein wichtiges Problem. Ohne Plattformen wie Scribd war die Publizierung von Berichten, Dokumenten oder anderen wissenschaftlichen Arbeiten sehr schwierig. Man konnte nur in Büchern, Sammelbänden oder Zeitschriften veröffentlichen. Diese Methode war aufwendig und vor allem für noch unbekannte Personen schwierig. Es gab zwar auch die Möglichkeit, selbst zu publizieren, also Dokumente beispielsweise auf der eigenen Website zu veröffentlichen, aber mit dieser Methode kann man nur schwer viele Menschen erreichen.

Dank Scribd ist das Veröffentlichen von wissenschaftlichen Arbeiten um ein vielfaches erleichtert wurden. Man benötigt dazu lediglich ein Konto und schon kann man Millionen von Menschen erreichen. Natürlich spielen auch auf dieser Plattform „einflussreiche“ Nutzer eine große Rolle, also User, die von vielen anderen gefolgt werden, wie zum Beispiel Professoren. Trotzdem ist Scribd eine sehr große Hilfe. Zum Beispiel hilft Scribd bei der Suchmachinen-Optimierung. Über die Suchfunktion ist es immer möglich, auch auf Arbeiten von noch unbekannten Personen zu stoßen.

Inzwischen nutzen sehr viele Menschen diese Plattform. Es stellt sich zum einen die Frage, ob die Forscher, die normalerweise im Print zum Beispiel in wissenschaftlichen Zeitschriften publizieren, ihre Arbeiten zunehmend auch auf Scribd veröffentlichen. Und zweitens, ob die veröffentlichten Werke auch von den Forschern selbst rezipiert werden.